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Klima und Umweltschutz in unserer wertschöpfungskette

Die globale Textilindustrie, deren Teil wir sind, trägt zu beträchtlichen Treibhausgasemissionen und somit zur globalen Erwärmung bei. Zugleich trägt diese Industrie dazu bei, einen gesteigerten Verbrauch zu erzeugen und somit eine steigende Menge an Abfall. Wir sind uns darüber im Klaren, dass wir ein Teil des Problems sind, und deshalb sind wir bereit, Verantwortung zu übernehmen und zu einem Teil der Lösung zu werden.
Bergans setzt sich aktiv dafür ein, die Emissionen des Unternehmens zu reduzieren und unsere negativen Auswirkungen auf Natur und Umwelt zu senken. Zugleich bieten wir Dienste an, die die Lebensdauer unserer Produkte verlängern.
TREIBHAUSGASEMISSIONEN – KARTIERUNG, ZIELE SETZEN, MASSNAHMEN ERGREIFEN
Herauszufinden, wo innerhalb unserer gesamten Wertschöpfungskette welche Treibhausgasemissionen erfolgen, ist eine komplexe Angelegenheit. Folglich ist auch die Minderung der Emissionen in der Produktion eine Aufgabe, die wir nicht alleine bewältigen können. Deshalb sind wir Mitglied von STICA (Swedish Textile Initiative on Climate Action). In dieser Initiative setzen wir uns gemeinsam mit anderen Akteuren aus der Branche dafür ein, wissenschaftlich fundierte Ziele zur Verringerung zu setzen und Maßnahmen einzuleiten, mit denen wir unsere Treibhausgasemissionen entsprechend dem Übereinkommen von Paris reduzieren können.
Bergans hat seine Emissionen unter Bezugnahme auf die Einteilung des Treibhausgasprotokolls in Scope 1, 2 und 3 kartiert. Scope°1 und 2 haben wir erstmals 2018 kartiert. Scope°1 stellt Emissionen von Transportmitteln und von allen Gebäuden, über die wir verfügen (Geschäfte, Lager, Unternehmenszentrale) dar und Scope°2 ist die gesamte von uns verbrauchte Energie. Wir haben bereits mehrere Maßnahmen ergriffen, mit denen wir diese Emissionen reduzieren. Dies geschieht unter anderem durch Verkleinerung und Verbesserung unserer Fahrzeugflotte und durch Investitionen in erneuerbare Energie. Wir erwerben Garantien dafür, dass die in Norwegen und in Deutschland von uns verbrauchte Energie aus Wasserkraft stammt. Im Jahr 2020 haben wir zudem unsere Unternehmenszentrale in ein neues und energieeffizienteres Gebäude im norwegischen Asker verlegt, in der Nähe des Knotenpunktes des öffentlichen Verkehrsnetzes.
Die mit Abstand größten Klimafolgen stammen jedoch aus Scope 3. Hierunter fallen die Produktion von Materialien und Produkten sowie die Transporte im Rahmen unserer Wertschöpfungskette. Im Jahr 2020 haben wir auch diese Emissionen erstmals aufgeschlüsselt, wobei wir eng mit STICA und anderen Akteuren aus der Textilbranche zusammenarbeiten.
Bergans hat sich folgende Klimaziele gesetzt:
- 60 % Reduzierung der Treibhausgasemissionen in absoluten Zahlen bis 2025 für Scope 1 & 2, mit Basisjahr i 2018
- 50 % Reduzierung der Treibhausgasemissionen in absoluten Zahlen bis 2030 für Scope 3, im Vergleich zum Basisjahr 2020

GEMEINSAM SIND WIR STÄRKER
Wir wissen, wir erzielen eine größere Wirkung, wenn wir mit anderen zusammenarbeiten. Deshalb haben wir uns entschieden, Mitglied bei STICA – The Swedish Textile Initiative for Climate Action, zu werden. Gemeinsam mit anderen Akteuren aus der Textil- und Modebranche aus Skandinavien arbeiten wir aktiv daran, eine nachhaltigere Branche zu schaffen. Ziel von STICA ist es, die Textil- und Bekleidungsindustrie dabei zu unterstützen, Treibhausgasemissionen gemäß der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen und des Übereinkommens von Paris zu reduzieren.
Die Initiative liefert eine Plattform, auf der wir mit anderen Mitgliedern zusammenarbeiten, bewährte Methoden teilen und kennenlernen, neue Lösungen finden und Einblicke in klimaspezifische Daten und Innovationen erlangen können.
Mitglied von STICA zu sein bedeutet, dass wir kontinuierlich über unseren Fortschritt berichten müssen, um sicherzustellen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Initiative fordert unsere Verantwortung dafür ein, gemäß unserer Klimaversprechen zu liefern.
STICA wird unsere Verantwortung verlangen, indem sie:
- Verlangt, dass wir jährlich unseren Bericht über Treibhausgasemissionen und -Senkungen erstellen und veröffentlichen
- Sicherstellt, dass wir Ziele auf wissenschaftlich fundierter Grundlage setzen, gemäß dem 1,5-Grad Celsius-Weg
- Sicherstellt, dass wir ständig neue Ziele setzen. Als STICA-Mitglied ist uns auferlegt, mehr zu tun als unseren Anteil bis 2050 zu übernehmen
Lies unseren gemeinsamen Bericht an STICA (PDF)
Lies mehr über STICA
Save the Seasons
Die Jahreszeiten bilden im Grunde die Voraussetzung für unsere Outdooraktivitäten. Vielleicht hat der Winter für uns Norweger eine besondere Bedeutung. Langlaufen zu gehen, Freeriden oder mit den Kindern Schlitten zu fahren ist für sehr viele gleichbedeutend mit Lebensqualität. Zugleich ist der Wechsel der Jahreszeiten für die Natur und die Ökosysteme von entscheidender Bedeutung. Die Klimaveränderungen bedrohen die Jahreszeiten, was wiederum bedeutet, dass Tiere, Pflanzen und wir Menschen Gefahr laufen, unsere Lebensgrundlage zu verlieren. Wenn die Jahreszeiten verloren gehen, hat dies die Folgen für mehr als Langlauftouren im Wald hinter der Stadt.
Der WWF und Bergans sind der Ansicht, dass unser Leben im Freien und viele andere mit dem Wechsel der Jahreszeiten verbundene Aktivitäten ein Teil unseres gemeinsamen Kulturerbes sind. Deshalb haben wir die Initiative ergriffen, dass die Jahreszeiten für schutzwürdig erklärt werden sollten. Über die Aktion «Rettet die Jahreszeiten» forderten der WWF und Bergans mehr als 10.000 Personen in norwegischen Behörden auf, eine Forderung vorzubringen, die Jahreszeiten auf die Welterbeliste der UNESCO zu setzen.

VERWENDUNG BESSERER MATERIALIEN
Welche Materialien wir in unseren Produkten verwenden, wirkt sich auch auf unsere Klimabilanz insgesamt aus. Unsere Produktentwickler entscheiden sich immer häufiger für Materialien aus Recyclingrohstoffen wie recycelte Daunen, Wolle und Polyester, wodurch der Bedarf an fossilen Rohstoffen mit starken Klimaauswirkungen sinkt. Außerdem suchen wir kontinuierlich nach neuen und innovativen Materialien, die Rohstoffe ersetzen können, die große Auswirkungen aufs Klima haben.
Ein Beispiel ist unsere Innovations-Kooperation mit Spinnova. Spinnova ist ein finnisches Unternehmen, das innovative Technologie für die mechanische Herstellung zellulosebasierter Textilfasern entwickelt. Technologien, die auf Textilfasern aus Zellulose anhand chemischer Prozesse basieren, gibt es schon länger. Das besondere an Spinnova ist jedoch, dass sie bei der Herstellung keine schädlichen Chemikalien verwenden,wenig Energie und Wasser verbrauchen und kaum Restabfälle anfallen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Produkte anhand desselben mechanischen Prozesses wieder zu neuen Textilfasern zu recyceln – und dieselbe hohe Qualität zu erlangen.
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Mehr über Spinnova

EINSATZ BESSERER FÄRBEVERFAHREN
Beim herkömmlichen Färben von Stoffen und Materialien werden viel Wasser, Energie und Chemikalien benötigt. Diese Prozesse machen einen großen Teil der Klimafolgen der Textilherstellung aus. Es werden kontinuierlich neue Technologien entwickelt, die dazu beitragen, diese Folgen zu verringern. Bergans hat damit begonnen, für das Färben des Recycling-Polyesters seiner Skikollektion Stranda die Färbetechnologie SpinDye (solution dye) zu nutzen.
Statt das fertige Gewebe zu färben, beginnt das Färben viel früher. Die recycelten Kunststofffasern werden hierbei gefärbt, bevor sie zu Fäden versponnen oder zu Stoffen verwebt werden. Das ist in etwa genauso wie beim Färben von Hartplastik – hier wird der Kunststoff auch gefärbt, bevor er in ein Produkt verwandelt wird. Auf diese Weise sparen wir 75 % Wasser und 90 % Chemikalien ein. Außerdem wird die Färbung kräftiger und verblasst nicht, denn es ist ja der gesamte Faden durchgefärbt.
Diese Technologie ist derzeit noch teurer als die herkömmlichen Verfahren des Färbens und etwas seltener verfügbar. Außerdem erfordert sie, dass wir uns bereits in einem sehr frühen Stadium des Herstellungsprozesses für eine Farbe entscheiden müssen, was im Hinblick auf den Verkauf der Produkte ein gewisses Risiko birgt.
Erfahre mehr über Spindye
Erfahre mehr über die Stranda-Kollektion

KLIMAKOMPENSATION
Wir sind auch dabei, für die Fälle, in denen es uns nicht möglich ist, die Emissionen zu reduzieren, die Möglichkeiten einer Klimakompensierung zu prüfen. 2019 leisteten wir zum Beispiel eine Klimakompensation für unsere Rabot 365-Kollektion. Auch wenn sie aus recyceltem Polyester und Polyamid sowie aus recycelten Daunen besteht und zudem in Recycling-Verpackungen mit dem Schiff transportiert wird, können wir die Folgen für Umwelt und Klima nicht absolut vermeiden. Deshalb haben wir die Emissionen für diese Kollektion berechnet und uns entschieden, eine Klimakompensation für die Emissionen zu bezahlen, die zu senken uns nicht möglich war. Das Geld hiervon floss in die Unterstützung einer Biogasanlage in Suzhou in China. Wir haben uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt entschieden, die Klimakompensation nicht fortzusetzen.

LANGE LEBENSDAUER ZUR REDUKTION DER KLIMAFOLGEN
Je länger die Lebensdauer eines Produktes ist, desto geringer werden seine Umweltfolgen insgesamt. Deshalb stellen wir Produkte von hoher Qualität her, die darauf ausgelegt sind, ein langes und aktives Leben zu leben. Wir berücksichtigen bei der Entwicklung unserer Produkte auch eine mögliche Reparatur. So treffen wir Vorkehrungen dafür, dass unsere Kundinnen und Kunden die Produkte möglichst lange nutzen können: Wir bieten Dienste wie Reparaturen, Redesign, Secondhandverkauf und Leihverkauf an.
Erfahre mehr über unser Angebot im Rahmen der Kreislaufwirtschaft

CHEMIKALIEN
Unsere Kleidung ist technisch ausgefeilt und hochfunktionell. Für die Herstellung dieser Hightech-Materalien sind Chemikalien erforderlich; jedoch müssen wir die Kontrolle darüber haben, welche Chemikalien bei der Produktion und in der Nachbehandlung unserer Produkte verwendet werden. Wir setzen uns aktiv dafür ein, die Verwendung von Chemikalien zu unterbinden, die schädlich für die Umwelt oder für die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten, der Lieferanten und natürlich unserer Kundinnen und Kunden sind. Wir beteiligen uns an verschiedenen Forschungsprojekten und anderen Initiativen wie dem TMC, um zu laufend verbessertem Umgang mit Chemikalien beizutragen und um zur Lösung der Problematik der Emission von Mikrofasern beizutragen.
Weitere Infos zu Chemikalien
Über The Microfibre Consortium (TMC)

MILJØFYRTÅRN – DER UMWELTLEUCHTTURM
Wir sind stolz darauf, dass Bergans die Vorgaben der Stiftung Miljøfyrtårn – der Umweltleuchtturm – an die Branche erfüllt und offiziell als Miljøfyrtårn-Unternehmen anerkannt wurde.
Miljøfyrtårn ist ein norwegische Zertifizierungsstelle, die bestimmte Anforderungen an unser Umweltengagementund Umweltmanagement stellt. Das liefert uns konkrete und messbare Maßnahmen. Als Miljøfyrtårn-Unternehmen erfüllen wir die Voraussetzungen hinsichtlich Arbeitsumgebung, Energieverbrauch, Einkauf und Materialverbrauch, Abfallverwertung, Transport und Klimaemissionen. Bergans wurde von einem staatlichen Gutachter zertifiziert, und die Zertifizierung gilt jeweils für drei Jahre. Das Umweltmanagementsystem Miljøfyrtårn wird vom norwegischen Ministerium für Umweltschutz gefördert und empfohlen.
Seit 2022 ist Bergans nach dem Firmenhauptsitz-Modell zertifiziert und es wird die Zertifizierungsarbeit von firmeneigenen Geschäften fortführen.

FAHRRADFREUNDLICHER ARBEITSPLATZ
Gute Bedingungen dafür zu schaffen, dass die Mitarbeiter den Weg zur Arbeit und zurück durch eigene Bewegung zurücklegen können, ist wichtiger denn je. Über den „Fahrradfreundlichen Arbeitsplatz“ erhalten wir Beratung und Ratschläge dazu, wie wir möglichst gute Voraussetzungen dafür schaffen, das mehr Beschäftigte mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Wir führen unter unseren Beschäftigten zudem jährlich eine Umfrage über ihr Reisepraxis durch. Der Hauptsitz von Bergans in Asker wurde 2022 als «Fahrradfreundlicher Arbeitsplatz» zertifiziert.

VERPACKUNG
Die wichtigste Aufgabe der Verpackung ist es, das Produkt über die gesamte Strecke bis zu Ihnen, dem Kunden, zu schützen und zu erhalten. Wenn die Verpackung nicht gut genug ist und die Produkte beschädigt werden, stellt dies eine große Umweltbelastung dar. Zugleich arbeiten wir fortlaufend daran, die Verwendung von Verpackung wo dies möglich ist zu reduzieren, Verpackung wiederzuverwenden – und laufend nachhaltigere Materialien für unsere Verpackung zu finden.
Bergans ist Mitglied von der Grüne Punkt Norwegen und Handelens Miljøfond, dem Umweltfonds des Gewerbes, und beteiligt sich an größeren Pilotprojekten zusammen mit der European Outdoor Group, um die Verwendung von Kunststoffverpackung zu reduzieren.

KOOPERATION – NACHHALTIGKEIT IST KEIN WETTBEWERBSTHEMA
Um die Klimakrise zu lösen, müssen alle im Team spielen. Behörden, nationale und internationale Organisationen, Verbraucher und Verbraucherinnen sowie Unternehmen. Nachhaltigkeit ist kein Wettbewerb, es geht hier nicht darum, als Einziger das Ziel als Erster zu erreichen. Wir stehen vor derart großen Herausforderungen, dass wir den Blick über den Tellerrand heben und zusammenarbeiten müssen, wir müssen einander gegenseitig mitreißen und gemeinsam dasselbe Ziel ansteuern. Nicht ohne Grund ist just die Zusammenarbeit eines der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Hier folgen einige der Netzwerke und Initiativen, an denen Bergans gemeinsam mit anderen Akteuren beteiligt ist, um für Nachhaltigkeitsmaßnahmen zusammenzuarbeiten:
- STICA - The Swedish Textile Initiative on Climate Action
- SOG - Scandinavian Outdoor Group
- EOG - European Outdoor Group
- Næring for Klima (Oslo Kommune)
- Etisk Handel Norge
- Movement for Sustainable Textiles / Tekstilaksjonen
- Sirkulære tekstiler (NF&TA)
- Grønt Punkt Norge
- Miljøfyrtårn
- TMC - The Microfibre Consortium
