
Das 3-Schichten-Prinzip
Im Frühjahr und im Herbst fällt es besonders schwer, welche Art von Kleidung und wie viel man davon draußen tragen soll. Der Temperaturunterschied zwischen Sonne und Schatten ist oft groß und erstreckt sich auf Wanderungen in den Bergen häufig von lauer Sommerluft bis hin zu garstigem Winterwetter. Wie immer gilt es, bei der Planung der Wanderung die Wettervorhersage miteinzubeziehen und sich nach dem Zwiebelprinzip zu kleiden.
Beim Zwiebelprinzip kannst du Kleidung mit unterschiedlichen Eigenschaften miteinander kombinieren, um für guten Feuchtigkeitstransport und eine angemessene Isolierung zu sorgen. Wird dir zu warm oder zu kalt, ziehst du eine Schicht an oder aus. Auf diese Weise kannst du dein Outfit an die Wetterbedingungen und dein Aktivitätsniveau anpassen, und mit ein bisschen Erfahrung findest du schnell zu der perfekten Komforttemperatur.


In der Regel werden drei Schichten auf folgende Weise kombiniert:
1. Schicht: Feuchtigkeitstransport
Die innerste Schicht soll die Feuchtigkeit von der Haut weg transportieren. Hier empfehlen wir das Tragen von relativ eng anliegender Wollunterwäsche. Wolle ist ein einzigartiges natürliches Material mit isolierenden und feuchtigkeitsableitenden Eigenschaften - auch bei Nässe. Auch dünne Wolle trocknet schnell am Körper. Die Dicke der gewählten Wollqualität wählst du abhängig von der Außentemperatur, dem Aktivitätsniveau und deinen persönlichen Vorlieben.
2. Schicht: Isolierung
Die mittlere Schicht soll isolieren. Bei geringer Aktivität ist eine dickere Wollschicht oder eine dünne Steppjacke aus Daunen oder Synthetikmaterial eine gute Alternative. Diese Kleidungsstücke haben gute isolierende Eigenschaften und halten dich angenehm warm. Bei einem hohen Aktivitätsniveau empfiehlt sich Funktionskleidung aus Fleece, Wolle oder eine Kombination davon. Am besten packst du immer eine extra Schicht in den Rucksack.
3. Schicht: Wetterschutz
Die äußerste Schicht soll dich vor den Elementen schützen. Oft fällt die Entscheidung auf eine wasserdichte Hardshelljacke, wobei die Tendenz immer öfter in Richtung Softshelljacke geht, die – falls man nicht gerade größere Niederschlagsmengen erwartet – einen guten Schutz vor Wind bietet. Entscheidest du dich für diese Option, gehört für den Fall der Fälle z. B. eine ultraleichte Softshelljacke in den Rucksack. Der Vorteil von Softshellkleidung, also einem Material ohne Membran, liegt darin, dass man damit eine deutlich bessere Atmungsaktivität durch alle Schichten hindurch erreicht.
Wie bereits erwähnt, ist das 3-Schichten-Prinzip eine Art Standardlösung, die auch „Zwiebelprinzip" genannt wird. Die Anzahl der Schichten können je nach Wetter, Jahreszeit, Reiseziel und persönlicher Erfahrung variieren.
Die Anzahl der Schichten am Oberkörper bzw. am Unterkörper können voneinander abweichen. Wie viel Isolierung du brauchst und wie stark du schwitzt, ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Gehst du bei gutem Wetter ein paar Stunden zügig spazieren und befindest du dich nicht gerade in den Bergen, reicht eine dünne Wollschicht oder eine ultraleichte Softshelljacke völlig aus. Aber auch hier ist es oft eine Frage der persönlichen Vorlieben.
Also nichts wie los und einfach ausprobieren!