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Fernwandern in Norwegen

Aktivitäten - 7 min. Lesezeit

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[Ein Beitrag von Markenbotschafter Simon Michalowicz in Kooperation mit Bergans of Norway]

Ob eine Woche, mehrere Monate oder open end – Fernwandern in Norwegen ist für viele ein Traum, der Vorwissen und Planung erfordert. In diesem Beitrag erzählt Markenbotschafter Simon Michalowicz von seinen Fernwander-Erfahrungen in Norwegen: Wann ist die beste Zeit? Was muss ich in Norwegen beachten? Was gehört in den Rucksack?

Simons große Leidenschaft ist die Langtur in Norwegen, er ist zwei Mal Norge på langs vom Kap Lindesnes bis zum Nordkapp gewandert, eine Wanderung von jeweils über weit mehr als 2500 km Länge. Zu jeder Jahreszeit ist Simon im norwegischen Fjell unterwegs und hat dort schon viele Touren unternommen, egal ob im Winter oder Sommer bzw. Herbst mit dem Trekkingrucksack auf dem Rücken.

Das Besondere am Fernwandern und insbesondere am Draußen sein in Norwegen ist, dass es so tief in der Gesellschaft verankert ist wie kaum sonst weltweit. Überall dreht es sich ums Friluftsliv, ums auf Tour gehen, und was man am Wochenende oder nach Feierabend draußen macht. Beinahe jede Familie hat eine Ferienhütte in den Bergen oder am Meer. Viele Norweger:innen gehen Angeln oder Jagen und schon als Kind geht es im Kindergarten bei Wind und Wetter nach draußen.

Zu Fuß durch die Fjells und Wälder Norwegens zu streifen gibt einem eine Freiheit, die man aus Mitteleuropa kaum kennt. Regionen wie Jotunheimen oder Hurrungane bestechen durch ihre hohen Berge. In Rondane geht es eher lieblicher mit weiten Trogtälern zu und oberhalb des Polarkreises trifft man in Gebieten wie Øvre Dividalen auf die raue Schönheit des hohen Nordens mit lichten Kiefernwäldern und spektakulären Fjellflächen. Wer einmal vom weißen Sandstrand auf den Lofoten aus auf einen der Aussichtsfelsen wie dem Ryten gestiegen ist, die spektakuläre Aussicht über die Kvalvika-Bucht genießt und sich fragt, wie unfassbar schön das hier ist, der wird dem Charme Norwegens schnell endgültig erliegen.

Ein Paradies fürs Outdoor Liebhaber

Bei der Planung und Auswahl der Tour schaut man am besten beim Turistforeningen dnt.no oder auf ut.no vorbei. Dort findet man Wanderwege sowie Infos zu den Hütten und kann sich GPS-Koordinaten zu diesen kostenlos herunterladen. Für Anfänger sind gut beschriebene Gebiete bzw. Nationalparks wie die Hardangervidda, das Dovrefjell oder Rondane ein guter Einstieg.

Gerade die Durchquerung der Hardangervidda von Haukeliseter nach Finse ist ein Klassiker und bietet alles, was das Wandern im norwegischen Fjell ausmacht. Man erlebt epische Aussichten und erfährt die Ruhe und Weite des Fjells. Dank der Hütten ist man dort auch bei schlechtem Wetter gut unterwegs - gerade bei den Touren im Süden Norwegens. Denn dort kann man stets Lebensmittel aufstocken, sodass der Rucksack während der Tour nicht zu schwer sein muss. Ist man ohne Zelt unterwegs, kann man hier auch super Touren von Hütte zu Hütte planen.

Wer schon mehr Erfahrung gesammelt hat, der sollte seinen Blick eher gegen Nord-Norwegen richten. Weglose Wandergebiete wie das Børgefjell bieten da echtes Wildnis-Feeling! Es gibt dort keine markierten Wanderwege oder offenen Hütten. Dort ist man auf sich selbst gestellt und kann in großer Ruhe durchs Fjell streifen. Gerade, wenn es um längere Fernwanderungen im Norden geht, dann ist der Nordkalottleden wohl die erste Wahl! Über 800 km folgt diese Fernwanderung den Grenzen zwischen Norwegen, Finnland und Schweden. Einsame Fjells ohne viele Möglichkeiten der Nachversorgung machen diese Tour zu einer spannenden Herausforderung über viele Wochen. Besonders ab der Höhe von Trondheim ist eine gute Planung vonnöten, denn ab jetzt gibt es auf den Hütten keine Vorräte mehr, da sich dieser Aufwand nicht lohnen würde aufgrund weniger Besucher.

Hervorragende Infrastruktur und viel raue Natur

Der norwegische Wanderverband DNT (Den Norsk Turistforeningen) bietet bereits seit 150 Jahren Wanderwege und Hütten zur Übernachtung an, landesweit sind es ca. 530 Hütten. Diese stehen nicht nur den rund 300.000 Mitgliedern zur Verfügung, sondern jedem, der dort übernachten möchte, gegen eine Gebühr.

Unendlich viele Wanderwege, stets mit dem roten „T" für „Turistforeningen" markiert, durchziehen alle Gegenden des Landes. Brücken über reißende Bäche sind oft nur für den Sommer aufgebaut und kommen daher oft als sehr gewagte Konstruktionen. Somit sind auch Kilometerangaben mit Vorsicht zu genießen. Tipp: Lieber sollte man sich an den Stundenangaben des DNT orientieren.

Zu welcher Jahreszeit ziehe ich los?

Im Sommerhalbjahr sollte man sich auf die Zeit nach Mitte bzw. Ende Juni bis in den Herbst hinein konzentrieren. Denn bis in den Juli hinein sind teilweise noch große Schneefelder zu finden und auch manche Sommerbrücken werden erst gegen Ende Juni aufgebaut. Meine bevorzugte Wanderzeit ist gegen Anfang September. Die Tage werde dann zwar schon wieder kürzer und die Temperaturen fallen auch mal unter 0°C, aber dafür verwandelt sich das Fjell in eine Art Indian-Summer Berglandschaft, die einen mit ihrer Farbgewalt staunend in der Landschaft verweilen lässt!

Ich packe meinen Rucksack und nehme mit…

Bei der Ausrüstung beachte ich immer, dass ich mich unterwegs im Fjell in jeder Art von Wetter wiederfinden kann, d.h., die Ausrüstung sollte entsprechend ausgewählt werden. Generell empfiehlt es sich etwas mehr Sicherheitsmarge bei den Temperaturen mit einzuplanen. Sprich, möchte man Zelten, dann ist ein Schlafsack empfehlenswert, der einen auch bei leichten Minustemperaturen noch warmhält. Für die Pausen habe ich immer eine dickere, aber sehr leichte Daunenjacke dabei, die ich dann schnell überziehe (Achtung: Sie sollte groß genug sein, um über die Tagesklamotten zu passen). Die Jacke ist dann auch am Abend praktisch, wenn man vor dem Zelt sitzt und den Sonnenuntergang beim Kochen genießt oder später dann versucht den strahlenden Sternenhimmel oder gar Polarlichter zu beobachten.

Merinowolle: Bei Wäsche und Socken, sowie Shirts hat sich ein hoher Anteil von Merinowolle beim Material bewährt. Die natürlichen Eigenschaften der Wolle sind gerade beim Fernwandern von Vorteil. Zum einen nimmt Merino nicht so leicht Gerüche an, sprich es stinkt nicht so schnell wie Synthetik-Material und zum anderen puffert es Feuchtigkeit und Wärme, so dass man unterwegs kein unangenehm feuchtes Gefühl auf der Haut hat. Ich hatte das Bergans Oslo Wool Tee dabei.

Schlafsack und Zelt: Da in Skandinavien schnell schlechtes Wetter mit viel Wind und evtl. Schnee herrscht, sollte man beim Schlafsack und Zelt beachten, dass das Zelt stabil genug und nicht zu luftig gewählt ist. Sprich, die Mesh-Flächen und Lüfter sollten möglichst abdeckbar sein und die Seiten des Außenzeltes sollten möglichst bis auf den Boden gezogen sein. Fast alle Zelt-Hersteller aus Skandinavien konstruieren zudem ihre Zelte so, dass das Innenzelt ins Außenzelt eingehängt ist. So gelingt der Aufbau bei schlechtem Wetter auch schnell und unkompliziert und man spart Zeit beim Aufbau. Im Bergans Sortiment hat die Trollhetta Serie Zelte mit geringem Gewicht, Stabilität und genügend Platz!

Beim Schlafsack bieten sich aufgrund des besseren Verhältnisses von Gewicht und Packvolumen zur Wärmeleistung vor allem Daunenschlafsäcke an. Dabei sollte man beachten, dass diese gegenüber Feuchtigkeit empfindlicher sind als synthetische Schlafsäcke; deshalb den Schlafsack immer wasserdicht einpacken. Mit einem Daunenschlafsack, der einen Komfortbereich von ca. -5 bis -10°C hat, ist man fast immer gut gebettet. Sollte der Schlafsack doch einmal zu feucht werden, kann man in Norwegen einfach die nächste Nacht auf der Hütte verbringen und schon ist der Schlafsack wieder trocken.

Schuhe und Bekleidung: Bei Schuhen und Bekleidung lohnt es sich immer darauf zu achten, dass man gut vor der Witterung geschützt ist - also ist hier Wasserfestigkeit Trumpf! Stabile Schuhe mit wasserdichter Membran und auch Regenhose sowie robuste Regenjacke gehören auf jeden Fall in den Rucksack. Meine Ausstattung bei der letzten Fernwanderung war: Rabot V2 3L Jacket und Rabot Hybrid Pants.

Es empfiehlt sich vor der Tour eine detaillierte Liste mit der Ausrüstung zu machen, die man mitnehmen möchte. Am besten wiegt man alles einmal und trägt alles mit in die Liste ein. So findet man rasch heraus, was zu schwer oder evtl. auch über ist. Überlegt euch gut, ob ihr wirklich alles braucht. Mit einer leichten, komfortablen Ausrüstung sollte man ohne Verpflegung und Brennstoff bei um bis unter 12 kg landen. Dann ist man bis in den skandinavischen Herbst hinein sicher unterwegs! Im Sommer bei sehr gutem Wetter kann man aber auch noch deutlich darunter bleiben!

Grundsätzlich sollte man sich überlegen, was man unterwegs gerne isst und einfach zubereiten kann, so dass man nicht zu viel Brennstoff mittragen muss. Als Faustregel empfehle ich je nach Hunger und Grundumsatz ca. 500-600 g Nahrungsmittel pro Tag, was etwa 2500-3000 kcal bedeutet. Zum Frühstück hat sich für mich Müsli mit Milchpulver oder Porridge bewährt, das hält lange vor und gibt Energie. Hat man Glück, findet man unterwegs auch noch ein paar Blau-, Him- Heidel- oder Moltebeeren und kann damit sein Frühstück aufpeppen. Über den Tag gibt es Schokoriegel, Nüsse oder Kekse, eventuell auch Beef Jerky oder Käse. Es gibt mit Walters Mandler in Norwegen auch die – für mich - beste Schokolade der Welt! Für mich funktionieren auch salzige Cracker oder ähnliches sehr gut, denn nach einiger Zeit auf Tour spüre ich oft einen Schokoladen-Overload, der Appetit auf Deftiges steigt. Zu Mittag auch gerne mal eine warme Suppe und ein Heißgetränk als Energieschub. Am Abend gibt es oft ein praktisches Fertigessen, bei dem man einfach nur heißes Wasser in die Packung gibt, ein paar Minuten wartet und schon ist das Abendessen fertig.

„Mein Tipp: Zu jeder Wanderstunde eine Kleinigkeit essen, dann kommt man gut durch den Tag und auch den letzten Anstieg des Tages noch gut hoch. Nichts ist so gefährlich im Fell, insbesondere bei schlechtem oder sehr schlechtem Wetter, wie keine Kraft mehr zu haben. Wenig Energie heißt dann auch weniger Wärme, man kühlt schneller aus und wenn man dann in einen Hungerast hineinläuft, kann es auch richtig gefährlich werden, da man dann mitunter Gefahren nicht mehr richtig einschätzen kann oder auch die Orientierung verliert. Also immer gut essen!“ - Simon

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